„Meine Daten interessieren niemanden“. Wer jemals einen Status bei Facebook oder WhatsApp veröffentlicht hat, geht schon davon aus, dass sich irgendjemand für die eigenen Daten interessiert. Aber auch wenn du noch kein Konto bei Meta hast: Es gibt noch andere Akteure. Sie interessieren sich nicht für die Daten, sondern hauptsächlich für dein Geld.
Der Antrieb
In den sozialen Medien und zuletzt auch in den Nachrichten werden immer wieder Bedrohungen und große Hacks publiziert. Von großen Datenlecks ist oft die Rede doch kannst du oft nicht wissen, welche Daten über dich verloren gegangen sein könnten. Vor allen Dingen wirst du dich oft fragen: Was fangen Datendiebe eigentlich mit Daten an?
Heute beleuchten wir die einfachste Form aller Bedrohungen für deine Daten, den gemeinen Hacker.
Dem gemeinen Hacker geht es um das Geld: Entweder jemand ist bereit, für deine Daten zu zahlen oder er holt sich das Geld direkt von dir. Bei Kreditkarten und dem Passwort für Netflix ist die Sache oft noch klar, denn diese lassen sich für arglistige Gesellen sehr schnell zu Geld machen, doch was ist mit anderen Daten, zB deinen Fotos? Für sowas interessiert sich niemand, oder? Also warum sollte dich jemand hacken?
Für meine Daten interessiert sich doch niemand
Hier ist nicht die Rede von geklauten Kontodaten. Der gemeine Datendieb geht den Weg des geringsten Widerstands und versucht, möglichst gewinnbringend zu arbeiten.
Es ist daher für ihn am sinnvollsten, sich Ziele zu suchen die schlecht geschützt sind, leicht anzugreifen und idealerweise naiv genug, die geforderte Lösegeldsumme zu zahlen. Hierfür manipuliert der sinistre Geselle Mails und Webseiten auf denen du dich arglos einfindest und einen unbedachten Klick ausführst.
Schon ist es passiert, eine Datei wird ausgeführt, es flackert kurz auf dem Bildschirm, wenn überhaupt. Vielleicht wunderst du dich noch warum diese Datei nichts ausgeführt hat, nach ein zwei Tagen hast du den Vorfall aber vergessen – nicht aber dein Rechner. Er hat eine Datei heruntergeladen die nun dein System ausforscht und erkennt, welche Schwachstellen dein Computer hat. Die Datei findet Schwachstellen, sendet deine Dateien in das Internet und lädt nebenher einen Verschlüsselungstrojaner herunter.
Nach wenigen Stunden ist es soweit
Sobald ein Verschlüsselungstrojaner deine Festplatte verschlüsselt hat und dich bittet, eine erkleckliche Summe in Bitcoin zu überweisen wirst du verstehen warum so viele Opfer mit dem Gedanken spielen, dass Geld tatsächlich zu überweisen. Denn die Fotos und Dokumente, Zertifikate und alles was einem lieb – und teuer – ist, kann nun nicht mehr erreicht werden.
Doch selbst wenn du das Geld überweist wirst du deine Daten oft nicht wiedersehen. Durch die Überweisung wird es sogar noch schlimmer: Vor der Überweisung warst du ein leichtes Ziel, nach der Überweisung bist du ein leichtes Ziel aus dem noch Geld zu holen ist.
Dabei werden die Methoden der Angreifer immer perfider, schließlich wurden deine Daten bereits kopiert und an die Hacker gesendet. Deine Daten sind also nicht nur weg, sondern jemand anderes hat sie. Um den Druck auf dich zu erhöhen, drohen die Angreifer damit, deine Daten zu veröffentlichen. „War da nicht noch dieses Foto?“ magst du dich jetzt fragen und du spielst wieder mit dem Gedanken die Bitcoin zu überweisen. Das Word-Dokument mit den ganzen Passwörtern hast du an dieser Stelle vielleicht schon vergessen.
Und langsam dämmert es dir, dass sich durchaus viele Menschen für deine Daten interessieren könnten. Nur der Hacker hat kaum Interesse, ihn interessiert nur wieviel Kohle er damit scheffeln kann.
Schreibe die Daten ab und hole dir Hilfe
Wenn es dir passiert ist und deine Daten gelöscht oder verschlüsselt sind, schreibe die Daten ab. Wenn du zahlst, wirst du nur als lohnendes Ziel markiert und den Schlüssel für die Entsperrung deiner Daten wirst du vielleicht nie sehen. Das FBI jedenfalls rät davon ab, Geld zu überweisen. Wohl dem der ein Backup hat, wenn es denn nicht auch verschlüsselt wurde.
Wenn du es dir leisten kannst, hole dir Hilfe vom Profi. Er kann dein Gerät löschen und neu aufsetzen. Manchmal hilft es auch die Festplatte auszubauen und einfach liegen zu lassen. Es sind schon Fälle bekanntgeworden in denen die Betrüger einfach den Schlüssel rausgerückt haben.
Darauf würde ich allerdings auch nicht bauen. Besser ist es wenn du verstehst, wie wichtig deine Daten sein können und diese besser schützt. Dieses Seite wird dir dabei helfen.
