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Norderney

Die Insel Norderney ist eine der ostfriesischen Inseln und liegt im Wattenmeer. Wie bei den meisten Inseln der Nordsee ist die Infrastruktur zum Teil auch vom Zweiten Weltkrieg geprägt.

Die Insel ist berühmt für die schöne Wattlandschaft, die weitläufigen Naturschutzgebiete und natürlich ihre schönen Sandstrände, welche mehr als genug Raum für Spaß und Erholung bieten.

Strandkorb an einem Sandstrand

Norderney und die Kriege

Verwitterte und mit Graffiti verzierter Bunker in einer Düne

Bereits im Ersten, aber besonders im Zweiten Weltkrieg wurden die ostfriesischen Inseln zu Festungen ausgebaut. Aus der Zeit bis 1945 stammt ein Großteil der Befestigungsanlagen. Für den Ersten Weltkrieg wurde sogar ein Eisenbahnnetzwerk auf der Insel geschaffen, welches für den Zweiten Weltkrieg nochmals erweitert wurde. Nach den Kriegen hatten die Einwohner der Insel keine Verwendung mehr für die Eisenbahn.

Bahnhof Stelldichein

Obwohl die Eisenbahn nicht als Reparation abgetreten werden musste, haben die Bewohner den Weiterbetrieb nicht gewünscht. Sie wurde vollständig bis 1947 an die Reichsbahndirektion Münster abgegeben und demontiert. Lediglich der Bahnhof „Stelldichein“ zeugt noch von dem Eisenbahnnetz.

Tote Gleise …

… sind das Einzige, was noch an ein Bahnnetz auf der Insel erinnert. Das übrige Gleismaterial wurde verkauft, nur die Schwellen der Bahn wurden als Heizmaterial auf der Insel verbrannt.

Versorgung

Die ostfriesischen Inseln werden auf unterschiedliche Weise mit den Notwendigkeiten des Alltags versorgt: Die meisten Waren kommen per Schiff auf die Insel, Abfälle werden per Schiff wieder weggebracht. Strom und Gas erhält Norderney über eine Leitung im Wattenmeer; mit Wasser versorgt sich Norderney selbst.

Für das Wasser ist Norderney übrigens berühmt-berüchtigt, denn es ist zwar ein sehr weiches und gesundes Mineralwasser, es ist jedoch auch deutlich gelblich bis bräunlich gefärbt. Der erste Schluck kann da also bereits eine kleine Mutprobe darstellen.

Tatsächlich ließe sich das Wasser durch die Beigabe von Chlor bleichen, dies würde die Wasserqualität jedoch senken.

Versorgungsschiff Seazip 4: Mit diesem Schiff wird die Insel Helgoland versorgt.

Norderney heute

Heute ist Norderney wie die meisten der deutschen Inseln fest in der Hand der Touristen: Ausgelegt auf die Erlebnisse, Kultur und Erholung.

Die vielleicht bekannteste Art der Erholung auf Norderney ist inseltypisch: Baden und Erholung am Strand. Gegen die Sonne hilft eine Strandmuschel oder wie hier, ein Standkorb. Beides natürlich nur mit Lichtschutzfaktor 50 (jedenfalls für mich) und einem kühlen Getränk.

Aber auch Kulturgänger werden auf der Insel reichlich bedient: Viel kulturelles Programm wird nahezu täglich in der Theatermuschel geboten. Der Eintritt ist frei und das Programm reicht von klassischer Musik bis zu Filmvorführungen.

Wer lieber wandert und die Natur bewundern möchte, wird auch hier fündig. Norderney ist die zweitgrößte der ostfriesischen Inseln und bietet viel Platz zum Wandern, hierzu lädt auch das Naturschutzgebiet im Herzen der Insel ein. Hier können die Dünen der Insel bewundert werden, welche außerhalb von gekennzeichneten Wegen sonst nicht betreten werden dürfen.

Ganz mutige können Norderney übrigens auch zu Fuß erreichen: Das Watt fällt bis auf wenige Priele zwischen der Insel und dem Festland trocken.

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